Züge

Diesmal lagen mir am Samstag - zu Beginn der Auswertung - sogar 12 Züge vor. Besser so als ein paar zu wenige wie in der letzten Runde, wo ich bei zwei Spielern einen (in dieser Situation fatalen) NMR durch einen Standardzug abgefangen habe (was der nun für eine dieser Positionen eingestiegene Standby ausdrücklich begrüßt hat).

Zum Zugformular: Das Problem, welches mindestens zwei Spieler damit hatten, liegt daran, daß dieses Formular derzeit noch 'Einweg-Charakter' hat (im aktuellen Formular sind ja Kurse und SC-Zahlen eingebrannt), d. h. man müßte es ab Beginn der Partie benutzt haben - ein späterer 'Einstieg' ist im Formular bisher noch nicht vorgesehen.
Mal sehen, wann ich dazu komme, das zu ändern - momentan bastele ich eigentlich vorrangig an mehreren anderen Fronten ...

Bei den Militärzügen wäre es mir lieb, wenn jeder Spieler die Namen der befehligten Nation(en) auf seinen Zug schreibt - ich schneide die Zugzettel zuallererst auseinander und sortiere sie nach 'Phasen', weil ich das Militär komplett auswerten muß, bevor ich in das Börsenprogramm neue Orders und SC-Zahlen eintippen kann.

Die Lage

Vor diesem Zug sah TURKEY deutlich am besten aus, und es wäre durchaus zu überlegen gewesen, trotz der spektakulären Billigkurse für Lira und Mark ein bißchen Geld für den jetzt fälligen Piasterkauf zurückzuhalten.
Dazu hätte Gimlett allerdings angesichts seiner Währungsverteilung zwingend die russische Flotte durch A Bul-Rum vernichten müssen! Angesichts des österreichischen Zuges - als Drittaktionär bei den Piastern hielt sich Pumuckl aus der Sache raus - wäre ihm das gelungen, und natürlich stände die Armee in Rum auch besser als in Bul, wo sie der aufgebauten A Con im Weg steht. Zu allem Überfluß hat RUSSIA nun auch noch einen Aufbau, da ENGLAND lieber selbst das sichere Den nimmt, als RUSSIA Nor zu verweigern.

Auch ENGLAND findet den besten Zug nicht. Einerseits sähe man jetzt sehr viel lieber eine französische Armee in Bre als eine dort neu aufgebaute Flotte, andererseits hätte es in Bel umsonst ein weiteres Zentrum gegeben, da FRANCE und GERMANY einander in Sachen Höflichkeit gegenseitig zu überbieten versuchten.

Nachdem also beide wicked witches gepatzt haben, ein paar Worte zu den anderen Nationen:

Um die Börsenbooms finanztechnisch abzusichern, waren 1000 Kronen, 4000 Mark und 3000 Lira angesagt - die kann man alle mit Gewinn wieder verkaufen, da sicher keines der betroffenen Länder vorher zerfällt. Am besten getroffen hat dies Dr. Klöbner, der den Rest in kompakten Kronen angelegt hat, während Armontillado lieber die Anzahl bei den billigen Währungen etwas erhöht hat. Ich selbst habe übrigens wieder fast dasselbe getan wie Armontillado (400 Kronen mehr und 600 Mark weniger).

Der Börsenspieler Armontillado liegt nun in Führung, hat viel Geld verdient, ohne in einer überbewerteten Währung zu sehr exponiert zu sein, ist in allen Ländern gut positioniert und kann sich in aller Ruhe ansehen, was die Militärspieler auf den folgenden Plätzen nun aufführen werden.
Die beiden Eckmacht-Kontrolleure Gimlett und Milka-Kuh sind aufgrund schwacher Börsenzüge weit zurückgefallen - ohne einen Erdrutsch auf der Karte werden sie es schwer haben, wieder heranzukommen. Gimlett hätte 500 Piaster in 3250 Mark tauschen müssen, bei Milka-Kuh hätten die 500 Piaster für weit mehr als 1000 Kronen gereicht.

Die wesentliche Frage für den nächsten Börsenzug ist, ob man nach dem ersten Winter den SP-Quotienten - die für die Anlageentscheidung in vielen Fällen signifikant sein werden - bereits trauen kann. So billig RUSSIA auch aussieht: Hält der Süden? Geben wir TURKEY mal ganz optimistisch Rum und Gre, dann wäre bei 7 SC der Piaster-Quotient nur noch 32. RUSSIA ist aber selbst bei nur noch 3 Zentren nicht teurer - also wird man auf jeden Fall einsteigen müssen, da die Höhe der Kursschwankung wesentlich vom Einstiegspreis abhängt. Der Piasterkurs wird sich kaum verdoppeln, der Rubelkurs mühelos, wie man diesmal sehen konnte. Und steht RUSSIA jetzt mit 5 SC wirklich schlechter als GERMANY oder ITALY im letzten Zug? Vielleicht ist auch FRANCE unterbewertet, wenn man insgeheim schon Por mitzählt. Aber wer im letzten Zug richtig eingekauft hat, kann in diesem Zug ganz gelassen Francs und Piaster verkaufen und abwarten, was passiert.
In einem solchen Fall helfen einfache Lehrsätze - das Börsenspiel ist gar nicht so kompliziert, wie es aussehen mag. Die Verkaufsorders für Mark und Lira schreiben sich von selbst, und bei den anderen Währungen hilft die Erkenntnis, daß keines der Länder militärisch deutlich besser ist als die anderen; immer dann, wenn man sich nicht entscheiden kann, ist Sparen eine gute Idee.

Die nächsten drei Züge sind noch Eröffnungsspiel: Diesmal die richtige Höhe bei den Rubeln treffen und dann das viele Geld aus den Boomwährungsverkäufen in guten Nationen anlegen. Danach endet das Lehrbuch, und die wahre Kunst beginnt ... für die Militärspieler ist natürlich schon jetzt alles Ernst, aber sie müssen sich immer an den Börsenspielern messen lassen. Wenn Gimlett in vier Zügen nur noch genauso viele Piaster hat wie Armontillado, weil er einfach nicht genug Geld verdient, dann war sein schöner Ratezug umsonst.

Weiße Presse

Dr. Klöbner an den Milka Ochsen:

"Was war denn DAS für eine Italienvorgabe? Hinrichten geht effektiver, und gegen Frankreich wäre F Rom-TYS besser gewesen als F Rom-Tus. Warum sollte Frankreich davor Angst haben?"