Die Lage - Militär

In breiter Front überspringen die meisten Spieler in diesem Zug die 1000-SP-Grenze. Vor dieser Runde waren AUSTRIA, GERMANY und TURKEY die drei größten Militärmächte; nach ihm haben zumindestens alle drei Nationen neue Kontrolleure - wer hätte das gedacht?

Im Norden prallen GERMANY und RUSSIA aufeinander: 2:2 in der belagerten Garnison Swe, 1:1 zwischen War und Mos. NORWAY kann allerdings nicht davon profitieren und baut auch noch die Einheit in ihrem letzten eigenen Versorgungszentrum ab. Da GERMANY selbst gegen NORWAY kein Land gewinnt und Hol an ENGLAND spendiert, bleibt es beim Gewinn von War für den neuen Kontrolleur Highlander, der mit den preisgünstig erstandenen Märkern immerhin auf Rang 4 vorrückt. Naja, mehr Platz für Aufbauten hätte GERMANY eh nicht gehabt.
Und ENGLAND - nun ohne deutsche Schutzmacht - baut trotz SPAIN im Rücken keine F Lpl auf. Hatte Markus Koch tatsächlich Angst davor, daß SPAIN das sichere Ire stehen lassen und statt dessen frech nach Lpl ziehen könnte?

SPAIN ist jedenfalls die andere Nation mit nunmehr 7 Zentren - und hätte ENGLAND nicht wenigstens in Bre dagegen gehalten und damit ein französisches Zentrum beschützt, dann wären es sogar schon 8! Arthur Dent rückt damit ins Mittelfeld auf und hat im Nordwesten glänzende Perspektiven.

Im Mittelmeer dagegen wird er etwas verdutzt auf die beiden italienischen Aufbauten schauen. Dumpfbacke nutzt ihre Doppelkontrolle weidlich aus und macht mit dem um 100% gewachsenen ITALY einen Riesensprung auf Rang 2 der SP-Tabelle! Das war's dann allerdings erst mal mit der österreichischen Hilfe - daß der neue Kontrolleur Todesengel ebenfalls die Spendierhosen anhaben könnte, darf getrost bezweifelt werden.

TURKEY sieht der schwungvollen Umfärbung derweit tatenlos zu: Mit erhobener Doppeldeckung saugt Sultan Supergrobie erst mal das sechste Zentrum auf und rückt in die AEG nach. Sein Nachfolger Crookhanks, nunmehr Vorletzter nach SP, muß aus seiner neuen Kontrolle einiges herausholen, um insgesamt noch etwas reißen zu können.

Durch die zahlreichen Kontrollwechsel gerade bei den Großmächten haben sich einige Perspektiven doch beträchtlich verschoben; ENGLAND und RUSSIA sind alles andere als Selbstgänger, ITALY ist zurück im Spiel, und die beiden Eckmächte im Süden werden von Spielern geführt, die gleichermaßen aufgrund ihrer Einfärber-Portfolios wie ihrer noch moderaten Punktzahlen militärisch nichts unversucht lassen dürften. In meinen Augen ist die Partie wieder völlig offen.

Die Lage - Börse

Die beiden Boomwährungen waren wie erwartet Militärgroßmächte mit SC-Zugewinnen. Da beide derzeit nach langfristigen Anlagewährungen aussehen, erübrigt sich die Angabe einer Mindestkaufhöhe - wer diesmal sein Geld nicht angelegt hat, scheint SPAIN auch zu einem fast 20% höheren Kaufkurs für noch besser zu halten.
Dumpfbacke verzichtete als einzige komplett auf Märker - was mir nicht ganz einleuchtet, denn sie hätte ausrechnen können, daß schon Lira-Zweitaktionär Tamerlan mehr Piaster kaufen konnte als sie selbst und somit ihr eigener totaler Einsatz beim Versuch, eine neue Schutzmacht zu gewinnen, wenig nützen würde. (Letztlich kauften dann sogar noch zwei weitere Spieler drüber, und beide trotz eigener Mark-Absicherung.) 505 Piaster weniger = 500 Mark mehr, das wären zusätzliche 691 Peseten im nächsten Zug, d. h. derzeit 18 SP mehr als mit den Piastern.
Die allgemeine Absicherung gegen ein Francs-Abenteuer (von wem auch immer - stabile Schutzmächte scheint es ja überhaupt keine mehr zu geben ...) sorgte immerhin für einen leichten Kursanstieg in einer dritten Währung, deren Kontrolle dem diesmal ziemlich abgestürzten Dabbelju (völlig ohne substantielle Großmachtinvestition, AUSTRIA zählt ja nicht mehr dazu) aber weiterhin niemand ernsthaft streitig machte.
Auf das nur scheinbar unterbewertete AUSTRIA ist niemand so richtig hereingefallen - der einzige Käufer hat wenigstens gleich die Kontrolle übernommen.

Den günstigsten SP-Quotienten hat nun die größte Militärmacht SPAIN - da diese einem reinrassigen Pesetenaktionär mit wenig Liquidität gehört, scheint man damit nichts falsch machen zu können.
Kronen und Pfunde sind da doch beide deutlich teurer und nun auch noch politisch isoliert; die Frage scheint also eher zu sein, ob man gleich alles in die Peseten schaufelt (arg viel Cash ist im Moment ja gar nicht flüssig) oder doch einen Teil für den nächsten Zug (und dann eventuell schon wieder die Mark?) zurückhält.
Skandinavische Penny-Stocks dürften wohl nur ganz hartgesottene Naturen schon diesmal ernsthaft in Erwägung ziehen - oder? Die verbliebene F SKA alleine ist halt nicht arg viel 'Kontrolle' ...

Weiße Presse

Bei der Presse wurden diverse Kontrolleure von den Ereignissen des Zuges etwas überrollt - wirklich gute bedingte Presse verlangt neben viel Sorgfalt auch ein bißchen Phantasie:

Arthur Dent an Todesengel:

"F TYS unterstützt Dich jetzt nach Rom. Dafür bekommt SPAIN danach Nap. Außer, von dir kommt jetzt auch gerade ein Anti-ITALY-Vorschlag." (* Wie schade, daß gar kein Österreicher mehr auch nur annähernd in der Nähe von Rom steht - das mit der Presse in Herbstzügen werden wir wohl noch ein wenig üben müssen. *)

Dumpfbacke an Arthur Dent:

"Wie wäre es, wenn du dich um den Norden und Westen kümmerst und ich um den Osten? Wenn wir uns prügeln, freuen sich bloß die anderen." (* Im Osten steht allerdings ein Todesengel im Weg - oder will sich unsere Blondie um den auch 'kümmern'? *)

Markus Koch an Supergrobie:

"Nor für Dich und Swe für Dich - das halte ich für eine faire und dauerhafte Lösung. Ich schlage vor, daß wir uns (ja nach jetziger Lage) entsprechend gegenseitig unterstützen!" (* Na, dann unterstützt mal die lieben Russen mit den englischen, äh ... scheint auch nicht so völlig trivial zu werden. *)

Die Regierungserklärung des neuen Sultans Crookhanks, der ja bekanntlich nur im Frühjahrszug Presse schreibt, erwarten wir dann also für die nächste Runde ...