Ein privater Handel

(Michael Schröpl)

Hans-Gert Klemme (GM im Spielblättchen) hat dem United-Forum Unterlagen über einen Privaten Handel geschickt, der in seinem Ligasystem zu heftigen Protesten der Mitspieler geführt hat. (Im Spielblättchen werden alle privaten Handel öffentlich durchgeführt!)

Der Handel lautete:

T I 9 gegen V II 8 + 800 kKj

Der Manager, der den T I 9 haben wollte, gab dem GM folgenden Mechanismus zur Preisbestimmung an: "Ein T I 5 hat letzte Saison 801 kKj gekostet, ein V II 8 dagegen 1036 kKj (beide vom GM-Angebot). Für die 640 kKj NL-Wert, die der T I 9 dem T I 5 überlegen ist, habe ich 800 kKj Geld und 235 kKj Wertdifferenz draufgelegt."

Diese Argumentation ist ganz schön scheinheilig: Der T I 5, den keiner haben will, wird zum NL-Preis bewertet, der V II 8, den der Manager hergibt, dagegen zum Marktpreis eines starken Spielers. Und der T I 9, nach dem sich jeder die Finger lecken wird, wieder zum NL-Preis ...

Immerhin hat der Spielleiter öffentlich nachgerechnet, daß der Käufer des T I 9 selbst auf der Basis des NL-Wertes Gewinn macht (weil er seinen V II 8 so hoch bewertet hat).
Nach längeren Debatten (der Käufer des Torwarts schrieb zwei Seiten 'Rechtfertigung') einigte man sich auf eine 'Nachzahlung' in Höhe von 360 kKj.

Leider fehlen mir ausführliche Angaben über das Stärke- bzw. Preisniveau der Liga, aber die 1036 kKj für einen V II 8 wurden in der dort geführten Diskussion nicht angezweifelt, was einen X I 10 auf die normalen 2 - 2.5 Millionen kKj abbilden sollte.

Unter Verwendung der Stärketabelle 6-6-3-3-4-4-5-5-5-6-6 und einem RWP-Faktor von 25 kKj komme ich zu folgenden Ergebnissen:

T I 9: 126 RWP plus 840 kKj NL-Wert als T II 7 = 3990 kKj.
Selbst nach der Oberfoul-typischen Reduzierung, die Hintermannschaft nur mit Faktor 1.7 zu bewerten, bleiben noch 3400 kKj.
V II 8: 25 RWP plus 480 kKj NL-Wert als V II 8 = 1105 kKj.

Selbst mit den 800 kKj Zuzahlung kommen wir nicht einmal auf 2 Millionen; die Forderungen der 'Kläger' auf weitere 1000 kKj Nachzahlung waren also wohl nicht ganz unberechtigt.

Die Rechnung basiert auf einem Handel in Runde 1 vor den Spielen, wie der Handel tatsächlich stattgefunden hat.

Um den hier so erfolgreichen Manager (Ernst Knauth) nicht als schwarzes Schaf zu brandmarken: Die Toleranz des GM gegenüber nicht ganz ausgeglichenen Händeln muß ihm bekannt gewesen sein. In seiner 'Rechtfertigung' erwähnt er u. a. die beiden folgenden, etwas weniger unausgeglichenen Privaten Handel. Jugend scheint im Spielblättchen nicht besonders hoch bewertet zu werden:

M II 6 + S II 8 gegen S I 10

M II 6: 11 RWP plus 360 kKj NL-Wert = 635 kKj
S II 8: 25 RWP plus 480 kKj NL-Wert = 1105 kKj
S I 10: 82 RWP plus 480 kKj NL-Wert = 2530 kKj (Differenz: 790 kKj)

VS II 9 + MS III 6 gegen V I 10

VS II 9: 1.1 * (52 RWP plus 200 kKj NL-Wert) = 1375 kKj
MS III 6: 1.1 * (11 RWP plus 240 kKj NL-Wert) = 567 kKj
V I 10: 82 RWP plus 480 kKj NL-Wert = 2530 kKj (Differenz: 588 kKj)

Da wir es mit einem Ligasystem in der 4. Saison zu tun haben, sollte die angegebene Stärketabelle den tatsächlichen Zustand einigermaßen korrekt beschreiben. (Ganz anders wäre dies in der 1. Saison: Dort ist der Referenz-Wert eines neuen Vereins der 'Müllmann' X I 1, und demzufolge würde selbst ein X III 6 satte 55 RWP bewirken.)