Die Preisspirale

(Michael Schröpl)

Gunthart Thamm hat in Essen einen interessanten Diskussionspunkt aufgegriffen. In keiner mir bekannten United-Regel steht beschrieben, in welcher Reihenfolge der GM die Spieler des GM-Angebotes bzw. der Transferliste anbieten soll. Diese Reihenfolge ist aber für die Kauf-Möglichkeiten der Manager nicht unerheblich, da nur in der Reihenfolge des Angebotes versteigert wird und entsprechende Bedingungen möglich sind.

Gunthart fordert nun eine Regelung, die besagt, daß 'wertvollere' Spieler zuerst angeboten werden sollen. Damit soll der Effekt verhindert werden, daß ein später angebotener besserer Spieler billiger wird als ein vorher angebotener schwächerer Spieler. In OBERFOUL hatten wir gerade diesen Effekt: In Runde 6 der Saison, als alle Vereine schon ziemlich ausgeblutet waren, gab es auf einem GM-Angebot mit 11 Spielern drei Feldspieler nT 6 und danach noch einen Feldspieler nT 7. Die Preise für diese Spieler: ca. 2300 bis 2100 (fallend) für die nT 6, nur noch 2000 für das nT 7 (da die eigentlichen Interessenten für diesen Spieler durch die nT 6 bereits 'satt' waren).

Da ich selbst einer dieser nT 6-Käufer war, habe ich mich über den verpaßten nT 7 zuerst auch ein wenig geärgert. Aber was hilft das? Ich hätte ja selbst die Möglichkeit gehabt, auf die nT 6 nicht zu bieten.

Es ist im Normalfall nicht vorherzusehen, wie sich das Preisniveau innerhalb einer einzigen Runde der Saison entwickelt. Würden sich alle Manager darüber im Klaren sein, daß es nur einen einzigen 'korrekten' Betrag für jeden Spieler gibt, den sie bieten sollten, dann wäre die fallende Preisentwicklung der oben beschriebenen Spieler ganz normal. Jeder Manager bietet seinen Preis, und wenn er zu den drei Meistbietenden gehört, dann bekommt er einen der drei Spieler, andernfalls aber nicht.

Das Problem ist aber, daß man dabei eventuell mehr zahlt, als nötig gewesen wäre. Also wird ein sparsamer Manager sich sagen: Für den ersten der drei Spieler biete ich erst mal ziemlich wenig, und wenn das nicht reicht, dann gehe ich mit meinem Gebot in die Höhe. Außerdem kann man (nach Oberfoul) Gebote sogar bedingt auf vorherige Gebote abgeben; Gunthart Thamm bietet z. B. gerne "50 kKj weniger als für den anderen X I 10, aber maximal ...", in der Hoffnung, damit nun das ideale Gebot abgegeben zu haben.

Leider machen das mehrere Manager. Und da man nicht weiß, wie dicht die Konkurrenz an das vorherige Gebot herangehen wird bzw. ob nicht ein Manager überhaupt mehr als dieses vorherige Gebot zu zahlen bereit wäre, gehen die Preise eben manchmal doch in die Höhe. Daran würde sich übrigens auch nichts ändern, wenn man immer nur das zweithöchste Gebot + 1 kKj zu zahlen hätte: Auch dann würde der 3. Spieler billiger, wenn alle gleich das Maximum bieten - also werden einige Manager sich erst einmal zurückhalten und erst beim 3. Spieler ihre Karten aufdecken. Solche Bietstrategien (die man über bedingte Befehle fast wie bei einer ftf-Versteigerung gestalten kann) können zu überraschenden Käufen führen, aber auch (bei unvollständigen Bedingungen) peinliche Pannen bewirken. Gunthart Thamms KGB (in Oberfoul), mit 8000 kKj auf dem Konto, kaufte zu Beginn der Saison vom GM-Angebot den ersten X I 10 mit Gewalt für über 4000 kKj und bot für den zweiten mechanisch 50 weniger als das vorherige Gebot, ohne zu berücksichtigen, daß er damit gegen sein eigenes Super-Gebot antreten mußte (der 3. X I 10 in derselben Runde kostete danach nur noch 3400 kKj).