Cash as cash can - das Ostfriesland-Modell

(Michael Schröpl)

Die folgende Geschichte des Ligasystems OBERFOUL über 8 Saisons soll mehrere Aspekte beleuchten: Die Geschichte der Bargeldmodellvereine, ihre Methoden und deren Erfolge, die Dominanz dieser Vereine über mehrere Saisons hinweg, aber auch die Entwicklung von Regeln, die diesem Mechanismus Einhalt geboten haben. Schließlich soll auch der Effekt beleuchtet werden, wie das allgemeine Preisniveau zunächst durch das einseitige Sparen lahmgelegt und danach durch den erheblichen Zuwachs an Bargeld in die Höhe getrieben wurde.

Blicken wir zurück in den Januar des Jahres 1985, zum Beginn der 3. Saison von Oberfoul. Ostfriesland (unter Manager Jan Axel Helmet) begann die Saison mit der klaren Absicht, Anarchie zu betreiben - etwas Sinnvolles gab die Mannschaft nach zwei Saisons Erstklassigkeit auch nicht mehr her. Gleichzeitig wurde in der aus 8 Vereinen bestehenden 3. Liga B die Spielvereinigung Kirschen Gläubige Barbaren (SV KGB) gegründet. Achim Becker hatte mit der Blauäugigkeit eines Neulings etwa 13 meist mittelstarke Spieler des Alters I aufgebaut und auf Talente großzügig verzichtet.

Die 3. Saison

Ostfriesland begann die Saison mit regen Aktivitäten. Von Helmuts Mannen und dem 1. FC Fungi wurde jeweils ein X nT 0 gekauft. Die ersten Ergebnisse (0:20 gegen Helmuts Mannen und 0:26 bei Bayer Uerdingen) ließen bereits erkennen, in welche Richtung dies führen würde.

In Runde 3 übernahm Gunthart Thamm als Standby das Management des SV KGB. Als er seine Spieler betrachtete, standen ihm die Haare zu Berge. Durch gutes Würfeln hatte der Verein bisher zwar 5:1 Punkte geholt, aber das würde nicht so weitergehen.

Tatkräftig nahm Gunthart die Dinge in die Hand. Die fehlenden Talente wurden sofort entdeckt und eingespielt, wodurch das Team auf Platz 7 zurückfiel. In einer Handelsannonce wurden Spieler wie ein S I 7 zum privaten Verkauf angeboten. Der Kauf eines V I 8 für 911 kKj vom GM-Angebot sollte das Team weiter stabilisieren. Ostfriesland tat es derweil nicht unter 24 Gegentoren pro Spiel; eine essenzielle Verbesserung war aber kaum zu erkennen. Immerhin wurde ein M I 10 für 1401 kKj gekauft.

Gunthart schreckte vor nichts zurück: Zwei X I 6 wurden an die Nichtliga verkauft, 408 kKj davon wurden sofort wieder in einen M III 8 investiert. Zwei Spieler wurden mit den Monster Kickers getauscht. Ostfriesland kaufte in Runde 4 ein weiteres nT 0 ein und gefiel sich in der Rolle des Spielerverleihers; der M I 10 war sofort an meine Lemland Soccer weiterverscheuert worden, der Gegenwert traf erst am Ende der Runde ein (das war damals - nach United3 - noch erlaubt).

Der KGB warf derweil auch noch den A I 6 über Bord und kaufte hemmungslos weiter: einen MS II 8 für 602 kKj, einen V II 8 für 502 kKj, einen S V 5 für 270 kKj und einen Schrottspieler für 103 kKj. Es funktionierte aber alles nicht - auch das 7. Spiel in Folge ging verloren, und mit 5:15 Punkten war das Team auf den vorletzten Platz abgerutscht. Ostfriesland brachte derweil schon wieder einstellige Ergebnisse zustande; Altmeister Harvestehude sparte derweil als erster Verein der Oberfoul-Geschichte einen Kontostand von 2.3 Millionen an.

In Runde 8 warf Gunthart noch drei Spieler an die NL weg und sanierte der Verein auf +958 kKj. Der KGB kam derweil bei Tabellenführer FC Caputnik (ebenfalls in dieser Saison aufgebaut) mit 3:18 unter die Räder und fiel auf den letzten Platz zurück. Ostfriesland kaufte derweil nT 0 für je 150 kKj - einspielen konnte man sie ja immer noch, nach dem Altern sind sie 160 kKj wert.

Das 'Lemländer Käsblättchen' beschäftigte sich damals übrigens gerade mit der Praxis des Spielerverleihs, der von Lemland Soccer entdeckt und von den platten Vereinen sofort ausgenutzt wurde. Erstmals wird am 2.9.1985 das später UNITED/ST genannte Auswerteprogramm (mit damals 130 kByte Quelltext) erwähnt, dessen Entwurf gerade solche Problemstellen in der Regel zu entdecken half.

Runde 9 war die letzte Runde vor der Handelssperre - und nun beschloß auch Ostfriesland, insgesamt 8 Spieler an die NL zu verkaufen. Mit 2279 kKj war der Verein nun schon der drittreichste des Ligasystems. Der KGB wehrte sich nach Kräften, schaffte aber nur noch zwei Pünktchen in dieser Saison. Ostfriesland dagegen versuchte einen neuen Deutschen Rekord im Überrolltwerden: Kann mir jemand sagen, ob er ein höheres Ergebnis als das 0:74 bei Lemland Soccer (10-0-22-21-63) kennt? GM Clemens Misch hatte sich bereits zuvor geweigert, alle Torminuten der Ostfriesland-Spiele einzeln auszuwürfeln und per Hand in die Auswertung zu tippen...

Die 4. Saison

Zu Beginn der 4. Saison (Anfang 1986) stand Gunthart Thamm vor dem Scherbenhaufen des KGB. Was er daraus machte, wird ihm ewigen Ruhm in der United-Geschichte einbringen.

Es beginnt mit dem Verkauf zwei Spieler an Bayer Uerdingen unter seinem inzwischen ebenfalls als Standby eingestiegenen Bruder Burkhard, mit dem Kauf von nT 0s von Helmuts Mannen, Karlshoppers, Future Team, Wendeltreppe Walldorf, 1.FC Fungi (2 Stück), Trittfester Rasen, Quadnan Knetlau, Hacksenhausen, Durovernum, Heiter BSC, Momo's Bottles, Chaostruppe (2 Stück) und Irresistable Gyrators (dabei wird noch ein Spieler verkauft) für im Schnitt 100 kKj. Gunthart setzt Spieler der Klasse T I 2, M I 2, V III 5, M II 5 und VS III 6 auf die Transferliste - alle besseren Spieler werden privat verscherbelt. Per Presse kündigt Gunthart an, die eingespielten Talente für 275 kKj pro Stück zurückverkaufen zu wollen; ein Punktgewinn wird in dieser Saison nicht angestrebt. Die erste Runde endet mit einem Torverhältnis von 0:80...

Ostfriesland beginnt derweil ebenfalls die Verflüssigungsstrategie - der Verein hat trotz des klaren Abstiegs aus der 1. Liga immer noch ein paar wertvolle Spieler (X I 10) an den Mann zu bringen. Nach Runde 1 stehen schon 5889 kKj auf Jan Helmets Konto; ein paar nT 0 hat er auch gekauft. Da durch die Einführung des Auswerteprogramms der Mannschaftskader auf 20 Spieler begrenzt wurde, muß Gunthart einen Teil seiner Handel auf Runde 2 vertagen. Dort verkauft er drei weitere Spieler und kauft noch zwei Talente von Burkhard. Die Transferlistenspieler waren gut weggegangen; zwei eigene eingespielte Feldspielertalente setzt Gunthart sofort wieder auf die Transferliste. Schon 4888 kKj auf dem KGB-Konto - und die Talent-Rückkäufe kommen ja noch...

Auch in Runde 3 kauft der SV KGB noch ein nT 0 an - mit dem Verkauf der beiden nT 2 hat Gunthart Jan finanziell schon fast eingeholt. Beide verlieren derweil still und stetig vor sich hin.

In Runde 5 kracht es! Der KGB verscherbelt die Talente zurück (in der parallel laufenden Regeldiskussion deutet sich bereits an, daß nächste Saison die Anzahl der möglichen Handel auf 1 pro Phase begrenzt wird) und besitzt nun bereits 9294 kKj! Davon investiert er sofort 322 kKj für einen V I 4 - den kann man ja noch mehrfachqualifizieren! In der ersten Liga gibt es derweil übrigens einen dritten Verein mit 0:20 Punkten: Kickers Katzenklapperisch hat sich kampflos in den Abstieg ergeben und bemüht sich nur noch, Mehrfachqualifikationen einzuspielen und seine Talente zu trainieren. Zum Geld scheffeln reicht es derweil nicht; mit 2300 kKj ist der Verein dennoch der drittreichste des Systems; alle anderen sind praktisch pleite - und das, obwohl der neue GM Lukas Kautzsch ab Runde 3 das GM-Angebot reduziert, weil die Bargeldmassen sich in den Geldschränken der Sparbrötchen zu stapeln begannen. Gleichzeitig ist ein enormer Preisverfall (S nT 4 für 673 an Katzenklapperisch!) zu beobachten.

In Runde 6 zeigt sich, daß Ostfriesland (welcher Luxus!) doch noch ein paar gute Spieler besessen haben muß! Jetzt, da der KGB ihn überholt hat, trennt sich Jan auch noch vom Rest seiner Mannschaft (11 Spieler muß man aber weiterhin behalten, das Programm prüft das schon) und hat nun 9 Millionen in bar. Gunthart möchte schon weiterhandeln, durch NMRs und Mißverständnisse zerfallen ihm jedoch drei Verträge. In der 7. Runde kauft sich Gunthart zwei nT 2 von der Transferliste - die beim Altern kaum an Wert verlieren - und verscherbelt weitere Altspieler (vermutlich X III 6 oder ähnlich). Über eine Anzeige sucht er einzelne Talent-WPs zu kaufen, da mit seinen nur 2 WP pro Runde das Torwart-Talent und zwei Feldtalente nicht hoch genug kommen. Ostfriesland rührt sich derweil nicht. Die Liga ist nun restlos pleite - hat schon mal jemand erlebt, daß ein A I 7 vom GM-Angebot direkt an die NL geht?

In Runde 8 erzielt der KGB noch einmal fast eine Million an Erlös aus Verkäufen an die NL; Heiter BSC verkauft gleichzeitig einen Spieler des Alters 5 mit 8 DP und muß dafür auch noch 8 kKj bezahlen! (NL-Wert: 0 minus 8... die Regel wurde später geändert.) Um 11 Mann zu behalten, kauft Gunthart ein paar Versager Alter Uralt Stufe 1 von Burkhard. Ein privater Verkauf an den FC Feentanz - und mit dem Rest kann man wohlgemut altern. Kassenstand: 11390 kKj! Ostfriesland bleibt derweil auf 9.2 Millionen stecken.

Die Regeldiskussionen kreisen zu diesem Zeitpunkt um die Reduzierung der Basis-Einnahmen nach einer Niederlagenserie - die Idee geht aber völlig am Ziel vorbei (der KGB hat nur eine einzige Million an Einnahmen verdient) und hat sich nie durchgesetzt. Außerdem würde sie totgewürfelte Vereine zusätzlich schwächen. Katzenklapperisch beendet die Saison mit 3 erzielten Treffern, Ostfriesland mit 2 und der KGB mit 0 Toren.

Die 5. Saison

Gleich in Runde 0 (nach der Sommerpause) kündigte Burkhard Thamm per Presse an, mit seinem viermal gealterten Verein Bayer Uerdingen das KGB-Modell mit kommerziellem Talent-Einspiel-Service in dieser Saison durchziehen zu wollen. In Runde 1 kaufte sich der KGB eine Mannschaft. Drei der fünf Vereine, mit denen eine mündliche Absprache bestand, starke Spieler zum Zeitwert zurückzuverkaufen, halten sich an diese; zudem tauschen KGB und Uerdingen: Vom KGB drei Talente und ein (vermutlich) X I 2 plus 5000 kKj gegen 6 Spieler von Uerdingen. Ostfriesland handelt ein wenig ziellos herum (vor allem in der regionalen Darmstädter Clique) und holt sogar einen Punkt in der 1. Runde; Burkhard geht die Sache weitaus professioneller an und hat nach Runde 1 bereits 6678 kKj auf dem Vereinskonto (der KGB noch 3690, Ostfriesland nur noch 8731, obwohl der Verein zwei Spieler für 3020 kKj an Lemland Soccer verkauft, aber Jan leistet sich derweil wieder den Luxus eines T I 7 vom GM-Angebot).

Uerdingen verkauft in Runde 2 jeweils drei weitere Spieler an Heiter BSC und Beautiful Loosers (durch die neu eingeführte Handelsbeschränkung - nur noch 4 Aktionen pro Runde - muß man nun Partner suchen, die Spieler im Paket abnehmen) und hat nun schon mehr Geld als Ostfriesland, das bereits seit einer Saison herummurkst.

Runde 3 bringt die Überraschung: Ostfriesland gibt sein Geld aus! Vom GM-Angebot kauft Jan in ausgelassener Shopping-Stimmung: T I 10 (über T I 7!) für 2312, MS I 10 für 1995, M I 8 für 1489, V I 7 für 1308 und V III 9 für 1230 kKj. Bayer Uerdingen erwischt auf den GM-Angebot beinahe einen A nT 2 für lächerliche 467 kKj, darf diesen aber nicht mehr kaufen (7. Talent! Inzwischen sind nur noch 6 pro Verein erlaubt); der KGB kauft gleichzeitig einen V nT 3 für zukunftsorientierte 703 kKj und führt die Tabelle der 4. Liga mit 11:1 Punkten bereits deutlich an. Damit ist das gehortete Geld zum größten Teil wieder angelegt; nur Uerdingens Sparstrumpf klingelt noch mit über 8 Millionen. Lemland Soccers Sturmführer Hindenburg reißt sich nach seinen 21 Treffern beim 61:0 gegen Uerdingen "aufstöhnend die qualmenden Kickstiefen von den Füßen" (Zitat GM Lukas Kautzsch).

Da Ostfriesland nach Runde 4 mit 4:12 Punkten immer noch auf Platz 11 liegt, verkauft der Manager eines seiner Luxus-Talente (VMS I 9, nicht mehr trainierbar) schon wieder an einen Kumpel weiter - Umsatz, Umsatz, täterää!

Danach passiert ein paar Runden lang nichts Besonderes. Uerdingen verkauft weitere Spieler und überschreitet die 10000-kKj-Barriere, der inzwischen blutjunge KGB (mit bereits 23:1 Punkten) plant über Presse die Verkäufe seiner X II 8-Spieler, Ostfriesland legt eine 12:0-Punkte-Serie hin und hat plötzlich noch Aufstiegschancen.

In Runde 8 setzt der KGB einen V II 8, einen MS II 9 und einen VMS II 9 auf die Transferliste. Man hat's ja... Gleichzeitig kauft er aber (sicherheitshalber) von GM-Angebot einen V II 8 für 503 kKj - wegwerfen kann man ihn immer noch, und die TFL-Spieler sind ja nicht spielberechtigt. Ostfriesland wirft vier Müllmänner an die NL und steht bereits auf einem Aufstiegsplatz; Uerdingen hat immer noch kein Tor erzielt. Alle KGB-Spieler gehen für 600-700 kKj an den Mann. Nach der letzten Handelsrunde besitzt Uerdingen 12 Millionen, der KGB (der gerade seinen 2. Saison-Punkt abgegeben hat) aber auch schon wieder fast 6 Millionen. Dahinter folgen Lemland Soccer mit 3553 und Ostfriesland mit 2919 kKj, also schon 'normalen' Beträgen.

Viel passierte dann nicht mehr in dieser Saison: Lemland Soccer durfte mit nur 9 einsatzfähigen Spielern nach Uerdingen reisen und einen 10:0-Sieg feiern, der KGB kassierte schließlich doch noch eine Niederlage in dieser Saison und wird mit 37:7 Punkten nur 2 Zähler vor der Kalten Duchat Meister seiner Liga, Ostfriesland schließlich scheitert in einem packenden Endkampf um den 3. Aufstiegsplatz knapp an den Braven Bubis.

Die 6. Saison

OBERFOUL ist aus Amtsblatt und RNZ ausgelagert worden. Zu ersten Mal erscheint die Tabelle der geschätzten Handelswerte von Spielern im Saison-Info, dazu eine Tabelle der nach dieser Tabelle berechneten Handelswerte aller Vereine (auf eine volle Million gerundet). Von den 'normalen' Vereinen liegen etliche dicht beieinander an der Spitze: Vizemeister Odenwald Rangers führt mit 17 Millionen vor den in der letzten Saison stark verjüngten Lemland Soccer, den nach ihrem freiwilligen Abstieg in die zweite Liga souverän wieder aufgestiegenen Helmut's Mannen und Double-Gewinner Oldtimer (alle 16 Millionen) sowie Hellas Chaos (15) und dem FC Caputnik (14), die ab der 3. Saison gemeinsam von der 3. Liga ins Oberhaus durchmarschiert waren. Alle Spitzenvereine besitzen zwischen 1 und 4 Millionen Kj in bar - Lemland Soccer hat am meisten über die Alterung gerettet. Die schwächsten Mannschaften hatten zwischen 5 und 7 Millionen Kj an Gesamtwert.

Und die Bargeldvereine? Platz 3 Ostfriesland (nun unter Guido Bischoff) mit 18 Millionen, Platz 2 Uerdingen mit 20 Millionen, davon 12.2 in bar und trotz Bargeldmodell doch immerhin 8 Millionen in Spielern (das hatten 6 Vereine nicht!), und der KGB souverän auf Platz 1 mit 22 Millionen Kj., davon 6.3 Millionen in bar. Es beginnt sich also bereits abzuzeichnen, was die Thamm-Dynastie in den nächsten Saisons in Oberfoul veranstalten wird.

Interessanterweise sind auch die höchsten Zugewinne angegeben: Uerdingen +8100 kKj in der letzten Saison, also von Platz 20 auf Platz 2, der KGB +4700 kKj durch den souveränen Aufstieg, womit er die bereits zuvor eingenommene Spitzenposition erheblich ausbauen kann. Keines der alten Spitzenteams hat mehr als 2 Millionen Gewinn gemacht, auch Lemland Soccer nicht. Umgekehrt hat Werner Neuhofer als Standby den Trittfesten Rasen innerhalb einer einzigen Saison von 12 auf 6 Millionen ruiniert - der Verein wurde danach aufgelöst.

Uerdingen bietet per Presse handelsübliche Preise für X I 9 und X I 10, aber "mindestens 20 kKj mehr als der KGB"! Daß das damals kein Unglück gegeben hat! In der Presse wurde auch sofort eine fingierte Anzeige präsentiert, in welcher der KGB 3500 kKj für einen X IV 5 bot... Der KGB muß sein Geld nun in die wenigen Lücken pressen, die sein Team noch aufweist, und bietet 200 kKj für einzelne WP in Alter I - in der neuen Handelswerttabelle werden solche WP aber bereits mit ca. 300 kKj bewertet. Die Presse von Kickers Katzenklapperisch klingt nach Bargeldmodell (Alter-I-Spieler gegen gleichstarke Alter-II-Spieler plus Geld tauschen, Einspielangebote für Talente). Und woher bekommt Uerdingen seine Spieler wieder? Vom KGB natürlich (4 Spieler für 4900 kKj - ähnlich wie in der letzten Saison umgekehrt), von Heiter BSC (3 Spieler für 1690 kKj) und von den White Socks Walldorf (1 Spieler für 950 kKj).

Die erste Handelsrunde bringt die Ausschlachtung der Fantastic Rangers (5. Liga), die sich Talente zum Einspielen kaufen, aber 3 gute Spieler für 2479 kKj an den KGB abgeben. (Gleich vorneweg: Das Unternehmen endet mit 5:39 Punkten und dem Lizenzentzug - die 5. Liga ist unten offen!) Beide Thamms (2. und 3. Liga) sind also in voller Kampfstärke! Die letzte Chance für einen Titel in der ersten Liga, denkt sich der Erzähler dieser Geschichte und tauscht S I 8 gegen MS III 9, trainierbar bis 13 - die Masse macht's! Außerdem investiert Lemland Soccer auf dem GM-Angebot sein ganzes kostbares Bargeld in Runde 1: V IV 9 für 902, V V 9 für 865, M IV 9 für 866 und S IV 10 für 1303 kKj (daß ich alle vier Spieler bekommen würde, hätte ich allerdings nicht gedacht). Jetzt kracht's: 120 WP auf dem Platz in Runde 3!

Mit dieser ungeheueren, aber alten WP-Masse muß ich nun etliche Korrektur-Geschäfte abschließen. Für 1000 kKj einen X II 8 ausgerechnet an meinen späteren Konkurrenten Hellas Chaos zu verkaufen, war sicher nicht die glücklichste Entscheidung. Drittligist Durovernum rüstet mir meinen T II 7 auf 8 auf und verkauft mir ein paar Mehrfachqualifikationen und zwei Alter-I-WP. Auch Uerdingen hat noch alle Hände voll zu tun, um mit dem optimalen Kader zu altern - schließlich will Burkhard sogar einen S I 8 verkaufen, weil er lieber seine Talente trainieren will.

Nun beginnt die große Würfelei! Denn auch Odenwald Rangers und die Oldtimer wollten den letzten Titel vor der Thamm-Ära haben, und Hellas Chaos unter Standby Holger Meisenbach pumpt ebenso rücksichtslos wie ich WP auf den Platz.

GM Lukas Kautzsch beschließt zu diesem Zeitpunkt endgültig die Einführung von Steuern auf Bargeldzuwachs (nicht jedoch Bargeldvermögen!) am Ende der nächsten (7.) Saison - das genaue Modell wird in den kommenden Runden in der Presse ausdiskutiert. Eine Umfrage unter den Managern brachte ein Votum von 29:10 Stimmen für die Einführung eines Steuermodells.

Der Rest ist schnell erzählt: Lemland Soccer schafft knapp vor Hellas Chaos endlich die ersehnte Meisterschaft, steigt aber in der nächsten Saison durch grausige Würfelergebnisse in die 2. Liga ab. Uerdingen und der KGB schaffen jeweils nur als Vizemeister den Aufstieg in die 1. bzw. 2. Liga, der KGB allerdings mit einem sagenhaften Bankkonto von 9587 kKj, womit er sich gleich zu Beginn der nächsten Saison einen A I 10 für 4000 kKj privat kaufen kann. Die immer noch bärigen Ostfriesen versacken mit 22:22 Punkten im Mittelfeld der 3. Liga - an der Team-Stärke kann es kaum gelegen haben. Immerhin wird Ostfriesland aber Pokalsieger!

Die weitere Entwicklung

Um die Leser nicht mit weiteren Details zu langweilen, folgen nun nur noch Saison-Kenndaten der Teams. Die Entwicklung der Bargeldvereine als solche ist ja bereits abgeschlossen; es geht nun nur noch darum, wie lange man sich mit 10 Millionen oben halten kann.

Die Handelswerttabelle vor der 7. Saison sieht den KGB (22600) vor Uerdingen (20300), Ostfriesland (17300), Odenwald Rangers (16400) und Lemland Soccer (16100) in Front. Man bedenke: 2000 kKj sind ein X I 10 mehr! Durchschnitt des Ligasystems: 12100 kKj.
Bayer Uerdingen fährt über die erste Liga drüber und holt mit 36:8 Punkten und 6 Punkten Vorsprung vor Odenwald den ersten Meistertitel. Der KGB dagegen muß bis zur letzten Minute zittern, bis er mit Platz 3, aber immer noch 8362 kKj Bargeld, gerade so eben in die 1. Liga aufsteigt. Dem Pokalsieg des KGB hat jedoch niemand etwas entgegenzusetzen. Ostfriesland wählt den gegenteiligen Weg: Da es mit einem Aufstieg wieder mal nichts wird, versucht man, freiwillig in die 4. Liga abzusteigen und die 5 Abstiegs-WP zu kassieren. Obwohl das Team den 10. Platz 'schafft', geht das Unternehmen schief: In höheren Ligen werden so viele Teams aufgelöst, daß Ostfriesland zwangsweise in der 3. Liga bleiben 'muß'.

Vor der 8. Saison wird die Handelswerttabelle auf den noch heute in OBERFOUL gültigen Eckwert von 3000 kKj für einen X I 10 in Runde 1 geändert. Die reichsten Vereine sind danach: KGB (31100), Uerdingen (31000), Odenwald Rangers (24400), Ostfriesland (24300). Absteiger Lemland Soccer liegt mit 22000 kKj auf Platz 7. Der Durchschnitt des Ligasystems beträgt 18830 kKj; die Neueinsteiger in der 5. Liga haben zwischen 14300 und 16200 kKj an Handelswert (bei gleichen Voraussetzungen doch eine erstaunliche Streuung!). Jeder der Thamms besitzt nun so viel Masse wie zwei Neueinsteiger zusammen.
Der KGB beginnt die Saison mit dem Kauf eines S I 13 für 5639 kKj - die Fanfare zum Angriff! Auch die Preise der 'normalen' Spieler steigen kräftig an - die Manager glauben der neuen Handelswerttabelle. Schon kostet ein X I 9 über 3400, ein X I 8 fast 3000 kKj! Die Oldtimer haben noch Glück, daß sie einen A I 10 für spottbillige 4183 kKj kaufen können. Aber das Ligasystem hat eben so viel Geld - die Sparer hatten ihr Cash ja teilweise nur umverteilt. Erst in der letzten Runde setzt sich der KGB noch mit 4 Punkten Vorsprung von den Odenwald Rangers ab und holt sich die Schüssel; der Kassenwart vermeldet derweil unerschütterlich 9558 kKj! Uerdingen landet auf Platz 5 und ist mit 4323 kKj auch nur noch mäßig reich. Es sind fast 130 Millionen Kujambel im Ligasystem vorhanden - also über 2000 kKj pro Verein!

Vor der 9. Saison ist Uerdingen schon etwas geschrumpft: Der KGB führt mit 32400 kKj vor Uerdingen (27100), den Gunslingers (23700, mit 6733 kKj in die 3. Liga abgestiegen, dabei fast 5 Millionen Gewinn gemacht) und Ostfriesland (23500), das durch die baumartige Neu-Strukturierung des Ligasystems nun endlich in der 2. Liga B gelandet ist. Ligadurchschnitt: 19269; Neu-Teams zwischen 15900 und 17800 kKj
Die Preisspirale dreht sich weiter: alle drei X I 9 in Runde 1 der 9. Saison kosten weit über 3000 kKj. Aber auch Altstars sind nicht billig: Ein M IV 10 kostet schon 2725 kKj! Der KGB greift mal wieder genial zu und erwirbt für jeweils 3018 kKj einen T I 8 (den wollte wohl keiner!) und einen A III 10 sowie für 2715 kKj einen S nT 6 und für 2215 kKj einen S nT 5. "Jetzt isser endlich pleite" jubelt die Konkurrenz! Weit gefehlt: Gunthart setzt seinen T II 10 und A III 8 (!) auf die Transferliste - und schon hat er wieder 4 Millionen verdient!
Die Meisterschaft endet mit einer Würfelschlacht ersten Ranges: Uerdingen holt den Titel nur durch das bessere Torverhältnis gegenüber den Glückswürflern Oldtimer; einen Zähler zurück die durch absichtlichen Abstieg und anschließenden doppelten Aufstieg gestärkten Momo's Bottles von Thomas Schneider und der KGB, der mit 5300 kKj nur noch ganz knapp liquidester Verein des Systems ist.

Vor der 10. Saison sieht man auch beim KGB erste Abnutzungserscheinungen: Nur noch 29300 kKj! Aber immer noch eine deutliche Führung vor Uerdingen (25000), Ostfriesland (22900 und endlich in der 1. Liga) und einem breiten Mittelfeld - der Durchschnitt ist auf 19551 kKj gestiegen, die Neulinge zwischen 17300 und 18000 kKj wert. Da immer mehr kaputte Teams aus den beiden 3. Ligen herausfallen, gleichen sich die Team-Stärken allgemein an.
Da unverändert enorme Geldmengen vorhanden sind, steigt das Preisniveau weiter an: in Runde 1 kostet ein M I 9 satte 3758 kKj, ein A I 8 seltsamerweise aber genau soviel! Alle weiteren X I 8 kosten ebenfalls über 3 Millionen; dann gibt es aber plötzlich einen MS I 6 für 669 kKj - die Teams sind so stark, daß niemand einen solchen Spieler haben will. Schließlich geht den Vereinen doch die Luft aus: in der 6. Runde kostet der V I 10 nur noch 2400 kKj!
Der KGB saniert seine Hintermannschaft durch den Kauf eines T tT 1 für 923 kKj - mit Training und den inzwischen eingeführten Liga-WP pumpt Gunthart diesen Spieler bis Saisonende auf Stufe 7 auf! Ostfriesland und Momo's Bottles haben sich in die Phalanx der Thamms gedrängt; das Pokalfinale gewinnt Momo gegen Ostfriesland mit 4:3, und in der 1. Liga kann der KGB erst im Schlußspurt Momo und Ostfriesland auf die Plätze 2 und 3 verweisen. Uerdingen würfelt das namenlose Grauen zusammen und landet auf Platz 7. Der KGB hat immer noch 5292 kKj, ist aber nicht mehr liquidester Verein des Systems.

Die 11. Saison sieht den KGB (31400) vor Uerdingen (25700), Drittligist Old Mathematics (24900), Momo's Bottles (24500), den Gunslingers (24400) und Ostfriesland (24200) in der Wert-Skala. Gunthart wirft sofort seinen T II 8 als überflüssigen Ballast über Bord (die Mathematics zahlen 2588 kKj) und kauft mit Gewalt zwei X I 10 für jeweils 4000 kKj! Zum ersten Mal seit vielen Jahren ist der KGB verschuldet! Und gegen Ende der Handelsphase dieser Saison werden so viele junge gute Spieler angeboten, daß endlich das viele Geld abfließt: In Runde 5 gibt es einen M I 10 für 3109 kKj, und in Runde 6 sogar einen V nT 7 für 2027 kKj (nachdem in derselben Runde drei X nT 6 knapp teurer waren). Das Liga-Vermögen ist auf ca. 46 Millionen geschrumpft - es ist zu hoffen, daß sich nun dasjenige Preisniveau einpendeln wird, welches die Theorie erwartet.

Hier befindet sich Oberfoul gerade - die Geschichte endet in der Gegenwart (Dezember 1989). Der KGB liegt hinter den traumhaft würfelnden Gods of Egypt und Momo's Bottles nur auf Platz 3, Uerdingen auf Platz 4, Ostfriesland steckt auf Platz 6 gar im Abstiegskampf. Gunthart hat sich übrigens gerade wieder einen A tT 1 für 936 kKj gekauft...